Nein zu Investoren in der DFL!

Beim letzten Auswärtsspiel der Saison in Leverkusen formulierte die Fanszene Mönchengladbach den klaren Auftrag an Borussia, bei der kommenden DFL-Mitgliederversammlung am 24.5. mit ,,Nein!‘‘ zum anvisierten Einstieg eines Investors zu stimmen. Dieser Forderung möchten wir mit dieser Stellungnahme zusätzlichen Nachdruck verleihen und rufen alle Fanclubs dazu auf, sich der Forderung anzuschließen und ihre Unterschrift unter diesen Aufruf zu setzen. 

Den geplanten Einstieg des noch nicht endgültig bekannten Investors, der sich im Rahmen einer Medientochter abspielen und einmalig einen Betrag von circa 2 Milliarden Euro einspielen soll, lehnen wir entschieden ab. Abgesehen von der katastrophal intransparenten Kommunikation seitens der DFL, die die Sorgen der Fans nur noch zusätzlich geschürt hat, lehnen wir auch die nun bekanntgewordenen Pläne ab. Die Verwendung der erwarteten Mehreinnahmen, aufgeteilt auf den Aufbau einer professionelleren Vermarktungsplattform, Investitionen in die Infrastruktur der Vereine und frei zur Verfügung gestellte Mittel für diese, mögen auf den ersten Blick verlockend klingen. Die Gefahr des Einstiegs eines Investors überwiegen für uns jedoch deutlich. 

Dabei ließe eben jener Einstieg insbesondere das außer Acht, was von Fans im ganzen Land seit Jahren und spätestens seit Corona bemängelt wird: Das System Fußball an sich ist kaputt. Unser geliebter Sport ist mittlerweile zu einem komplett ungleichen Wettbewerb verkommen und die Liga mangels echter Wettbewerbsfähigkeit weitgehend langweilig geworden. Abschreckende Beispiele wie die Investoreneinstiege beim Hamburger SV oder Hertha BSC, die sich von den einmaligen Finanzspritzen im Tausch gegen die Veräußerung der Vereinsanteile den Aufschluss zu den unerreichbaren Großen erhofft haben, gibt es mittlerweile zur Genüge. Genau diesen Kampf gegen Windmühlen will nun im großen Stil auch die DFL aufnehmen, wenn sie den Einstieg eines Investors als alternativlos verkauft, um zu den anderen europäischen Ligen aufzuschließen. 

Dieses Vorhaben ist mit Blick auf die finanziell enteilte Premiere League aber nicht nur aussichtslos, sondern würde auch die bereits existenten Probleme des kranken Fußballs noch weiter verstärken. Die ohnehin uneinholbar reichen Clubs des deutschen Fußballs würden ihre Vormachtstellung nur verfestigen, die Schere zum Rest der Liga würde noch größer werden. Die Mehreinnahmen würden also logischerweise nicht dazu führen, dass die Clubs weniger finanzielle Zwänge haben und etwa eine Diskussion um 50+1 beendet werden würde, sondern im Gegenteil noch den Druck weiter erhöhen, irgendwoher noch mehr Geld auftreiben zu müssen, um den Anschluss nicht vollends zu verlieren. Ein Rattenrennen also, das am Ende niemand gewinnen kann. 

Auch die Beteuerungen der Liga und einiger Vereine, dass sich der geplante Investoreneinstieg rein auf den Medienbereich beschränken würde und ein Eingriff in die operativen Geschäfte des Sports, etwa Anstoßzeiten und Spielorte betreffend, nicht vorgesehen ist, beruhigt uns nicht. Wenn die Büchse der Pandora erstmal geöffnet ist, erscheint es für uns nahezu ausgeschlossen, dass sich diese Automatismen der Vermarktung nicht wieder öffnen. Durch den Einstieg eines Investors würden die Stadionbesucher und Vereinsmitglieder noch irrelevanter als bislang, der Fokus läge noch stärker auf dem TV-Kunden im Ausland. Es ist schlicht illusorisch zu glauben, dass diese Situation mittel- bis langfristig nicht dazu führen würde, dass Debatten rund um eine stärkere Spieltagszerstückelung oder die Austragung von Highlight-Spielen im Ausland stärker geführt werden würden, um die Kuh noch etwas mehr zu melken. Das Besteck dafür würde der Investor ja bereitlegen. 

Die Demut, die noch vor kurzer Zeit von den Funktionären gepriesen worden ist, wird durch den anvisierten Einstieg eines Investors definitiv ad absurdum geführt wird. Gründe, weshalb sich viele Fans seit Jahren vom Profifußball abwenden, werden im Falle eines Einstiegs noch verstärkt. Es ist Zeit, dass der Fußball tiefgreifende Reformen für einen faireren Wettbewerb und die Stärkung der Basis auf den Weg bringt. Borussia Mönchengladbach als Mitgliederverein hat daher den klaren Auftrag, den Plänen der DFL eine deutliche Absage zu erteilen. 

Allgäu Front Borussia
Alte Borussen
Alte Kameradschaft
Ascendente
Assi Mg
Ballspochtbengels
Banda Sud
Bande 1900
Begleitservice
BFC Emsköppken Rheine 1986
BFC Katappa Katappa
Bfc Loreley 78
BFC Semper Fi
BFC Vierundsiebzig
BMG 211 Oberlahn
Borussen Fohlen Westerwald
Borussen Knights Nort-Side
Borussenmob Oberbayern
Borussia MG Supporters Club Italien
Borussia Trupp Block 18
Connection MG
Der Senat
Die Fohlenfighter-Alles für die Raute
Dropkick Supporters
Dursty Borussen
Eifelpower Polch 80
Fanclub Bergische Chaoten
Fanclub Schweiz
Fanclub Westwind
FPMG Supporters Club
Freundeskreis
Frontline
Gladbacher Jungs ’89 OFFENAU/NECKAR
Hessebauern
Hugos Borussen
Locals MG
MitGedacht
NFB – Niederrheinischer Fußball-Brauch
Niederrhein Chaoten
Nierser Jungs
Nieveringer Borussen
Nordharz Borussen
Obsession
Ostkantone BMG
Rand Gruppe
Rautenliebe MG
Sektion Ostholland
Senes Bibentes Ostwesterwald
Sottocultura
Spreeborussen 86
StamMGäste
Turtles Nordkurve 93
United Mg
Us d’r Lammeng
Vitus Crew
Wilde Jungs
Wilder Süden